Was ist der Blutdruck und wie wird er gemessen?

Eine der wichtigsten Funktionen im Körper ist der Kreislauf des Bluts. Er ist dafür zuständig alle Organe und das umliegende Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen und Abfallstoffe wie Kohlendioxid wieder abzutransportieren. Durch die Bewegung des Herzens wird das Blut durch den Körper gepumpt. Der Druck den das Blut dabei auf die Arterienwände ausübt, nennt man Blutdruck. Unter Stress oder bei körperlicher Anstrengung schlägt das Herz schneller. Der Blutdruck erhöht sich, Muskeln werden stärker durchblutet und mit mehr Sauerstoff versorgt. Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang der es ermöglicht, den Körper den unterschiedlichsten Situationen und Belastungen anzupassen.

Die Messung des Blutdrucks ergibt zwei Werte, einen hohen und einen niedrigeren Wert. Der hohe Wert steht für das Zusammenziehen des Herzmuskels (Systole), wobei das Blut in den Kreislauf gepresst wird. Der niedrige Wert steht für die Ruhephase bzw. die Erschlaffung des Herzmuskels (Diastole), wobei sich das Herz wieder mit Blut füllt. Das Herz schlägt 60- bis 80-mal pro Minute in einem regelmäßigen Rhythmus. Bei jedem Zusammenziehen des Herzens wird der Blutdruck in den Adern (Arterien) erhöht. In jeder Ruhephase senkt er sich wieder.

Herz_Anatomie

Der Blutdruck wird in mmHg gemessen. Diese Abkürzung steht für Millimeter-Quecksilbersäule. Der Begriff kommt vom ersten noch analogen Blutdruckmessgerät, bei dem der Druck durch eine Quecksilbersäule dargestellt wurde. Der Normalwert des Blutdrucks liegt bei einem gesunden Menschen etwa bei 120/80 mmHg. Hier steht 120 für den systolischen und 80 für den diastolischen Druck.

 

Blutdruckmessgeraet2Warum wird der Blutdruck überhaupt gemessen?

Krankheiten oder andere Umwelteinflüsse oder Lebensweisen können zu dauerhaftem zu Bluthochdruck oder Blutniederdruck führen. Andererseits kann auch hoher Blutdruck (Hypertonie) bestimmte Krankheiten verursachen. Die größten Gefahren bei zu hohem Blutdruck sind beispielsweise eine Herzschwäche, da das Herz dauerhaftem Druck ausgesetzt ist, oder Arteriosklerose. Umgangssprachlich bedeutet Arteriosklerose die Verkalkung der Adern, was zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen kann. Auch sind Schäden an den Netzhäuten der Augen und an den Nieren möglich.

 

Ein leichter Bluthochdruck oder Bluthochdruck Grad 1 liegt vor, wenn der systolische Wert dauerhaft über 140 bis 159 mmHg liegt und der diastolische Wert über 90 bis 99 mmHg liegt. Bei Werten über 180/110 mmHg spricht man von einer schweren Hypertonie (Bluthochdruck).

 

Zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) hat zwar meistens keine lebensbedrohlichen Folgen, jedoch äußerst negative Begleiterscheinungen. Hauptsächlich zählen dazu Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Schwarzwerden vor Augen bei schnellen Bewegungen, anhaltende Müdigkeit oder sogar Kreislaufkollapse. Blutniederdruck kann jedoch ein Anzeichen für eine andere Organerkrankung sein, wie etwa eine Schilddrüsenstörung oder eine Herzmuskelschwäche.

 

Sobald der systolische Wert unter 105 mmHg und der diastolische Wert unter 60 mmHg fallen, spricht man von zu niedrigem Blutdruck (Hypotonie).